Liebesspiel
Als deine edlen Augen meinem suchend’ Blick entsagten,
die vollen Lippen meiner süßen Worte spottend lachten,
weder Gestalt noch Geist mind’re Höflichkeit hervorbrachten,
schufst du mich Narren selbst, der weichsten Liebe zum Beklagten.
Als deine gierig’ Blicke klebrig meinen Leib verzehrten,
und schleichend dein Parfum kam mir den Atem zu ersetzen,
während dein stinkend’ Schweiß mir meine Haut wollt’ gar benetzen,
stahlst du mir alles, und ließt reine Wonne dumpf erhärten.
Ach Liebste, sag, lebte ich nicht stets für dein Glück ganz allein?
Stumm blieben meine Träume, einzig hatt’ ich ein Verlangen:
Ich wollt’ den deinen unerfüllt und aussichtslos nur dienen.
Du dummes Weib, warum nur ist die Liebe dir erschienen?
Gar fröhlich-treu hat deine Selbstsucht sie empfangen!
Sag, wie kannst du mir dann noch spannendes Abenteuer sein?
(2005)