Ich muss euch etwas gestehen: Ich bin eine Fantasy-Autorin.
Ja, ich weiß, nach 2 SF-Romanen und 3 SF-Kurzgeschichten ist das ein recht unerwartetes Geständnis, aber ich kann euch die Wahrheit einfach nicht länger verschweigen …
Seit ich schreibe, schreibe ich Fantasy. Ihr wisst schon, Drachen, Magie, Bauernjungen mit der Kampffähigkeit vierzigjähriger Kriegsveteranen – nein, keine Elfen. Aber dafür Vampire. Und auch wenn ich schon immer auch Science Fiction gelesen habe, habe ich mich vor Als Hylios brannte (fast) nie schreiberisch daran gewagt. Und auch Blind war nicht der erste Roman, an dem ich mich versucht habe, nur der erste, den ich tatsächlich auch beendet habe.[1] Und dass mein Debüt überhaupt Science Fiction und nicht Fantasy wurde, habt ihr streng genommen übrigens Raik zu verdanken, denn er hat sich damals bei Incubus für Sternenbrand statt Von Rachen und Regen entschieden. Lange ist’s her.
Was Von Rache und Regen ist? Der Grund, weshalb ich mein düsteres Fantasy-Geheimnis einfach nicht länger für mich behalten kann – und zufällig auch mein neuer Roman 😉
Darum geht es
»Die Götter meinten es nicht gut mit uns, denn es ist eine grausame Zeit, in die wir geboren wurden.«
Klappentext zu Von Rache und Regen I – Regentänzer
In einem alten Krieg kämpft das Imperium gegen die Ash’Bahar und einen Fluch, der die Toten wiederauferstehen lässt. In diesen Wirren desertiert der Soldat Riagh, um in seiner von Untoten überrannten Heimat nach Anryn zu suchen – der Frau, der er versprochen wurde. Als er unterwegs versehentlich Nuzar das Leben rettet, will Riagh sich eigentlich nicht lange mit ihm beschäftigen, denn Nuzar ist einer jener Feuermagier, die an den Untoten schuld sind. Nur ist Nuzar niemand, den man so leicht vergessen könnte, und er weiß, wie der Fluch zu bannen ist. Aber solche Macht hat stets ihren Preis – und es ist an Riagh, ihn zu zahlen.
Sprich, es ist Sword & Sorcery in einer eisenzeitlichen Fantasywelt. Mit Zombies. Und wer jetzt schon überzeugt ist, kann hier bestellen 😉
Ja, Eisenzeit, nicht Mittelalter. Und ja, Eisenzeit, nicht Eiszeit.[2] Und ja, Sword & Sorcery und nicht etwa … tja, sollte ich jetzt Low oder High Fantasy sagen?
Low Fantasy vs. High Fantasy
Die Wahrheit ist: Ich weiß es nicht. Denn Riagh ist ein typischer Low-Fantasy-Held: Er ist ein Deserteur, dessen einziges Ziel es ist, seine Verlobte zu retten und dessen Gegner stets einfache Menschen sind (lebendig und untot). Zugegeben, er hat mehr Moral, als er sich eingestehen möchte, dennoch würde ich ihn als grau bezeichnen – was auch ein gutes Stichwort für die Stimmung ist. Alles ist dreckig, regnerisch, melancholisch und schwer.[3] Außerdem hat sein Heimatland nur wenig mit Magie am Hut, ebenso waren seine magischen Erfahrungen bisher eher gering.
Kurzum, gäbe es nur Riagh, wäre Von Rache und Regen klassische Low Fantasy. Aber es gibt auch Nuzar. Und er verbittet es sich, mit irgendetwas assoziiert zu werden, das low ist.
Nuzar ist ein Magier aus einem Heimatland voller Magierinnen[4], der die Welt retten möchte. Wo er ist, da ist Magie, und nicht gerade wenig davon. Und das gilt auch für seine Gegnerinnen[4]. Lediglich die graue Gesinnung, die teilen sich wohl beide.
Wenn ihr es so wollt, handelt Von Rache und Regen also davon, wie ein Low-Fantasy-Held auf einen High-Fantasy-Helden trifft und sie versuchen, aus zwei Welten eine zu machen. Oder sich beim Versuch dabei gegenseitig umzubringen. Vor allem zweiteres.
Also?
Und was ist der Roman nun, Low oder High Fantasy?
Ich weiß es noch immer nicht. Aber ich bin wirklich gespannt, wie ihr das sehen werdet. Ab 1. Oktober beim Traumtänzer-Verlag 😉
Hier geht es zum 1. Kapitel als Leseprobe, und hier ist der Bestelllink 😉
Übrigens: Die wunderbare Josephine Lopp hat ein Lied über Cærhed geschrieben, der mystischen Nacht vor der ersten Schlacht, über die ihr in Von Rache und Regen einiges erfahren könnt. Hier könnt ihr es euch anhören 😀
Inhaltshinweise (Warum? Darum!)
[1] Der erste Versuch war mit etwas 15 und danach folgten … viele.
[2] Hand hoch, wer hat’s zuerst falsch gelesen?
[3] Bis auf die lustigen Sachen. Ich kann einfach nicht lange ernst bleiben.
[4] Generisches Femininum.
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